1839 ließ sich Friedrich Wilhelm III (1770-1840) die Methode der Daguerreotypie auf Schloss Charlottenburg vorführen. In den folgenden Jahrzehnten nutzte das preußische Herrscherhaus das Medium der Bildnisfotografie ganz bewusst zur Selbstdarstellung. 1918 mit der Abdankung von Kaiser Wilhelm II verlor die Sparte der kaiserlichen Geschenkfotografie ihre Bedeutung. 1939 Verboten die Nationalsozialisten die Herstellung und Verbreitung der Kaiserporträts. Eine genau 100 Jahre anhaltende Tradition war damit endgültig zu Ende.
Diese Geschenkfotografie ist in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit. Sie ist vom Kaiser selbst – als zusätzliche Auszeichnung und besonderer Gunstbeweis – eigenhändig koloriert worden. Der Kaiser hat die Aufnahme persönlich unterschrieben. Das Begleitschreiben des Doorner Hofmarschall-Amtes liegt bei. Das Geschenkporträt ist groß. Auch darin spiegelt sich die Wertschätzung des Kaisers wieder. Adressaten mittlerer und kleiner Aufnahmen standen nicht so sehr in der Gunst des Kaisers. Oft waren diese Aufnahmen auch nicht unterschrieben.
Wahrscheinlich war die Aufnahme gerahmt. Datiert Ostern 1927. Persönliche Notiz des Kaisers: Glückwunsch zum 50. Jährigen Dienstjubiläum.
Maße: ~ 29 x 40 cm
